Der Kontrabass

Der Kontrabass – der unbestrittene musikalische Boden eines jeden Orchesters. Ein Instrument, welches sich nicht so einfach handhaben, geschweige denn transportieren oder zu Hause einfach mal in die Ecke stellen lässt. Genau diese Wucht war es, die den Schriftsteller Patrick Süskind dazu verleitete, ein Ein-Mann-Theater mit dem Namen «Der Kontrabass» zu verfassen. Der Protagonist – ein Kontrabassist – erzählt darin von seiner Beziehung mit seinem Instrument: Freund, Feind, Geliebte, Verhinderer des eigenbestimmten Weges.

So beschreibt er den tiefsten Ton auf dem Kontrabass als etwas, das «kaum mehr ein Ton ist, eine Reiberei etwas […] Notgedrungenes, das schwirrt mehr als es klingt». Doch die tiefen Klänge haben so ihre Tücken: «Der Kontrabass ist das einzige Instrument, das man umso besser hört, je weiter man davon entfernt ist…». Der Protagonist schwört, dass seine Nachbarin trotz schallisolierter Wohnung die Klänge des Kontrabasses stärker wahrnehme als den Baustellenlärm der neu entstehenden U-Bahn-Station. Durchschlagskraft! Und so ein durchschlagskräftiges Instrument spielt sich nicht von allein: «Ich verliere bei einer Oper durchschnittlich zwei Liter Flüssigkeit. […] Ich kenne Kollegen, die machen Waldlauf und Hanteltraining. Ich selber nicht. Aber mich wird es eines Tages mitten im Orchester so zusammenhaun, dass ich mich nicht mehr davon erhole.» Und die Unhandlichkeit des Kontrabasses beschreibt er so: «Ein Kontrabass ist mehr […] ein Hindernis als ein Instrument. […] In der Wohnung müssen Sie ihm immer ausweichen. Er steht so blöd herum, aber nicht wie ein Klavier. Ein Klavier ist ja ein Möbel. […] Wenn Sie Gäste haben, spielt er sich sofort in den Vordergrund. Alles spricht bloss noch über ihn. Wenn Sie mit einer Frau allein sein wollen, steht er dabei und überwacht das Ganze. Werden Sie intim – er schaut zu.»Ob sich unser Bassist Herbert Dali genau solche Dinge überlegt hat, als er für den Ball zur Bassgitarre statt dem Kontrabass griff?

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